18.12.2019

So gehts nicht weiter…

So gehts nicht weiter….. Das Hamsterrad als Chance sehen. 

Jeden Tag der gleiche Trott. Der Wecker klingelt. Die Bettdecke wird zurückgeschlagen, die Füße werden aus dem Bett geschwungen. Der gleiche Weg ins Bad, an die Kaffeemaschine, an den Kleiderschrank, Kaffee im Stehen oder im Sitzen… Müsli dabei? 

Schnitte Brot? Nochmal der Weg ins Bad. Verabschieden, schönen Tag wünschen, Autoschlüssel nehmen, Haustür zuziehen, ins Auto und zur Arbeit. 

Derselbe Weg, die gleichen Gesichter auf dem Weg… Menschen, die wir häufig sehen, vielleicht aber nicht richtig wahrnehmen. 8 – 10 Stunden Arbeit. Einer muss den Job ja machen. Arbeitskollegen, Schreibtisch, Kaffee am Arbeitsplatz, immer wieder die selben Abläufe bis zum Arbeitsende. 

Für viele Menschen bedeutet dies Sicherheit und sie sind sehr zufrieden mit den gleichen Abläufen. Sie wissen, was und wann am Tag wie passiert. Vieles ist planbar und ohne großes Risiko. Sicher. Ich benenne sie hier mal als die „Zufriedenen“. 

Dann gibt es wiederum Menschen, hier als die „Unzufriedenen“ benannt, die diese korsettierenden Bedingungen infrage stellen. Wie lange soll das so noch gehen? Immer das Gleiche, ich werde langsam verrückt? Ich habe keine Lust mehr! Der Antrieb fehlt. Täglich grüßt das Murmeltier. Die „Unzufriedenen“ teilen sich häufig nochmal in zwei verschiedene Typen auf: 

  1. Typ: Unzufrieden und nichts ändern wollen. Ähnlich wie: Wasch mich, mach mich aber nicht nass. Oft wird sich beklagt, aber nur beklagt ohne den Wunsch nach Veränderung. Die Opferrolle wird als bequeme Position erlebt. Hart ausgedrückt: Wem es nicht gut geht, wird bemitleidet. Opferrolle bedeutet auch, aushalten und sich selbst bemitleiden. Zugegeben: Die Opferrolle zu verlassen, erfordert Mut und ist anstrengend. Das eigene Glück liegt ja nicht auf der Straße. Glück muss man sich auch verdienen, erarbeiten. Wie das geht? In sich hineinhorchen, was macht mich glücklich? Wann bin ich zufrieden? Das hört sich leichter an als es tatsächlich ist. Es bedeutet auch, konsequent zu sein. Energiefresser im Alltag zu erkennen und zu eliminieren. Damit meine ich in erster Linie nicht die Arbeit / den Job. Der dauert bestenfalls ca. 8 Stunden +- und ist zu schaffen, wenn es uns gut geht. Ich meine damit eher den Blick auf den privaten Alltag richten. Was tut mir denn eigentlich gut? Hobby, Freunde, Familie, Nachbarn, Sport, Vereine, Neues ausprobieren. Es gibt so viele Möglichkeiten, die uns glücklicher leben lassen. Zudem ist es wichtig, dass wir eine optimistische Lebenseinstellung erlernen. Das funktioniert am besten, wenn wir den Blick auf das richten, was wir schon haben und dafür dankbar sind. Es gibt diesen einen Spruch: Jeden Morgen gesund aufzuwachen, ist der größte Reichtum, den wir haben. Durch den Blick auf das Positive lernen wir, den negativen Dingen keine Beachtung zu schenken, so werden diese mit der Zeit unwichtig. Sie werden links liegen gelassen…aber nur wenn man es will!
  2. Typ: Irgendwie möchte ich irgendetwas ändern. So geht es nicht weiter. Dieser Typ ist Typ1 zwei Schritte voraus. Hier hat bereits eine Reflektion stattgefunden und es wurde entschieden: So geht’s nicht weiter. Der Wunsch nach Veränderung ist da und nun? Um kleine Veränderungen vorzunehmen, die vielleicht einen großen Einfluss auf unser Leben haben, beginnen wir am besten damit, dass wir uns zu einem Sport- oder Entspannungskurs anmelden. Unsere Gesundheit wird es uns danken. Nebenbei lernen wir neue Menschen kennen und vielleicht auch neue Sichtweisen. Melde auch Du Dich in einem Verein an. Geselligkeit ist für viele Menschen etwas Schönes. Dein Wunsch nach Abwechslung kann wachsen.  

Um allgemeine Veränderungen zu erreichen, braucht es oft eine gute Vorbereitung. Vorbereitung im Sinne von “Gut überlegen und abwägen!”. Auch da gibt es viele Möglichkeiten, ob allein oder in einer Gruppe. Ob am Meer oder in den Bergen. Ob zu Hause oder in Beratungsräumen. Auch da zählt, “Ausprobieren, was das Richtige ist!” 

Sometimes, having coffee with your best friend is all the therapy you need. 

Ich selbst liebe das Meer mit dem frischen Wind, der einem um die Nase weht und die schlechten Gedanken wegpustet. In diesem Jahr habe ich die Berge in Österreich kennenlernen dürfen. 43 Jahre alt und das erste mal so richtig in den Bergen. Ganz anders als in meinem geliebten Norden, aber auch traumhaft. Als Belohnung für jeden mühsamen Aufstieg: der uneingeschränkte Blick. Bei gutem Wetter die unendliche Weite. Die erlebten Wanderungen kann man als Synonym für das Leben sehen. Es ist oft anstrengend, mit schweren und auch einfachen Wegen, mit Stolpersteinen, immer wiederkehrenden kleinen Bergquellen zum Ausruhen und dem Tagesziel, das man erreichen möchte. Ich selbst habe es diesmal nicht bis nach ganz oben auf den Gipfel geschafft, das ist mir aber peng! Der Weg war das Ziel! Ich hatte aber auch Riesenglück mit meinen Gastgebern. Bernhard und Heike. Ohne die beiden wäre die Zeit nicht so schön gewesen. Am Ende des Tages hatten sie stets ein offenes Ohr für meine Begeisterung des Erlebten. Ich neige dazu, wenn ich alleine unterwegs bin, fremden Menschen auf die Schulter zu tippen und zu sagen: “Mensch, ist das schön hier!” zuletzt als ich auf der schönsten Linie der Welt in Hamburg, alleine unterwegs war. Eine junge Frau stand neben mir. Ich stupste sie mit dem Ellenbogen an und sagte: „Ist das herrlich die Elbe hoch zu fahren!“ Sie lachte und antwortete mir:“Ich bin auf dem Weg zur Arbeit, dass sehe ich täglich.“ Zum Abschied bedankte sie sich übrigens bei mir, für eine andere Sicht auf ihren täglichen Ablauf. Jetzt aber nochmal nach Österreich. Heike und Bernhard haben mir wunderbare Tipps zu den schönsten Flecken im Salzburger Land gegeben und einen Tag auch als Taxifahrer zu einer Insidergastronomie fungiert. Sonst wäre ich nie in den Genuss eines Knödelabends gekommen. Ich mache ganz bewusst (unbezahlte) Werbung für die beiden, denn ihre Gastfreundschaft war nicht gespielt. Sie war echt und ich mag echte Menschen. Im Lehenriedl gibt es für jeden den richtigen Platz. Für die Rustikalen unter Euch und für die Luxusurlauber, es wird Euch an nichts fehlen. Versprochen.

Ich habe die Zeit in Österreich sehr achtsam und dankbar erlebt. Die vielen „Gedanken-Anker“ begleiten mich ab jetzt und stehen mir zur Seite, wenn der Alltag etwas stürmisch ist und ich mir die Frage stelle: Möchte ich etwas ändern oder ist es gut so wie es ist!?

Vielen Dank an Österreich und an Heike und Bernhard!

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